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Virtual Reality revolutioniert Marketing und Vertrieb in Hotellerie und Touristik, nur kaum jemand nutzt es

Virtual Reality soll Reisen besser verkaufen - das ist auszuprobieren im DER Concept Store in Berlin (Foto: DER Touristik)

Virtual Reality soll Reisen besser verkaufen - das ist auszuprobieren im DER Concept Store in Berlin (Foto: DER Touristik)

Berlin, 28. November 2016 – Digitale Technologien verändern als disruptive Innovationen die Reisebranche: Hotels und Reiseunternehmen können mit Virtual-Reality-Videos und -Brillen Marketing und Vertrieb beschleunigen. Nur: Der Einsatz dieser Technologien ist nur bei wenigen Anbietern an der Tagesordnung. Virtual Reality nutzen bislang zwei Prozent der Firmen, jedes neunte Unternehmen (11%) prüft den Einsatz, hat der Verband Bitkom in einer Befragung von 503 Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern herausgefunden.

An Produktionskosten dürfte die Zurückhaltung indes nicht liegen. Entsprechende 360-Grad-Kameras sind bereits für rund tausend Euro zu haben und können automatisch Rundumsichten von Hotelzimmer und Tagungsräumen aufnehmen. Vielfach werden die Vorteile der Digitalisierung nicht ausreichend wahrgenommen bzw. unterschätzt. Manch Topentscheider ist selbst beim Thema Onlinebuchung scheinbar überfordert und überlässt den OTA die Zimmerreservierung selbst auf der Hotel-eigenen Webseite. „Digitale Hoteliers“ wie Marco Nussbaum oder Olaf P. Beck sind noch Einzelbeispiele.

Dabei hat die Digitalisierung enorme Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hat. 41 Prozent der von Bitköm befragten Unternehmen geben an, dass sie als Folge der Digitalisierung neue Produkte bzw. Dienstleistungen anbieten. Umgekehrt haben 16 Prozent deshalb bereits Produkte vom Markt genommen. Fast zwei Drittel (63%) der Unternehmen haben ihre Produkte bzw. Leistungen um digitale Zusatzdienste ergänzt. Beinahe jedes dritte Unternehmen (32%) setzt dabei auf interaktive Online-Kommunikation, zum Beispiel über soziale Medien. Fast jedes vierte Unternehmen (23%) hat digitale Transaktionsdienste eingeführt, zum Beispiel Online-Shops oder Buchungssysteme, und jedes fünfte (21%) bietet digitale Service-Angebote, zum Beispiel eine Fernwartung per Internet.

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Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche digitale Transformation bestehender Geschäftsmodelle ist aus Sicht des Bitkom, dass dieses Thema fest in der Organisation verankert wird. Doch nur etwa jedes fünfte Unternehmen (18%) gibt an, dass es eine eigene organisatorische Einheit gegründet hat, die sich ausschließlich mit der Digitalisierung beschäftigt. Bei großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern sind es dagegen 42 Prozent.

Eigenständige Digitaleinheiten bieten die Möglichkeit, jenseits eingefahrener Strukturen mit neuen Technologien zu experimentieren“, sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks. „Wichtig ist, dass die Ergebnisse Eingang in die gesamte Organisation finden.“ Dafür sei vor allem der Rückhalt der Geschäftsführung und einer personelle Verankerung im Top-Management notwendig. Immerhin acht Prozent aller Unternehmen haben einen Chief Digital Officer (CDO) bzw. Leiter Digitalisierung, der nicht mit dem IT-Leiter oder CIO zu verwechseln ist. Bei den Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern sind es sogar 25 Prozent. Darüber hinaus sollte die digitale Transformation auch strategisch und konzeptionell angegangen werden. So verfügen drei von vier Unternehmen (77 %) über eine Strategie für die Digitalisierung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 14 Prozentpunkte.